Bienen, die unscheinbaren Helfer der Natur. Ohne Bienen würde unser Ökosystem nicht funktionieren und sowohl Mensch, als auch Tier könnten nicht mehr lange überleben. Wir möchten euch deswegen aufzeigen, was dieses kleine Wesen alles tut und warum sie so schützenswert sind.
Die Honigbiene
Die bei uns am häufigsten vertretene “Westliche Honigbiene – apis mellifera” spielt unter allen Bestäubern die grösste ökologische Rolle: Fast 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von ihr bestäubt. Die restlichen 20% erledigen Hummel, Fliegen, Wildbienenarten, Schmetterlinge und andere Insekten.
“Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Biene mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.”
Albert einstein, 1949
Bienen brauchen den Nektar der Pflanzen als Nahrung zum Überleben. Die Pflanzen brauchen die Bienen als Bestäuber, um ihre Pollen zu verbreiten und sich so zu vermehren. So entsteht eine Symbiose, beide “Parteien” beeinflussen sich positiv.
Nutzen der Biene
Die Honigbiene ist, nach Rind und Schwein, unser drittwichtigstes Nutztier. Die Vielfalt unserer Nahrungsmittel wird durch die hohe Bestäubungsleistung der Biene sichergestellt. Sie ist somit hauptverantwortlich für gute Ernten und die ökologische Artenvielfalt.
Ebenfalls die Qualität der Lebensmittel steigt deutlich an, wenn sie durch Bienen und nicht von Hand befruchtet wurden. Beispielsweise der Handelswert von Erdbeeren steigt um 54%, wenn sie von Bienen bestäubt wurden. Das liegt daran, dass diese Beeren weniger Missbildungen und ein höheres Gewicht aufweisen. Bei Stein- und Kernobst steigt der Fruchtertrag um ca. 40%.
Bedrohung der Biene
Der Mensch ist sich der unentbehrlichen Arbeit der Biene bewusst, doch trotzdem gefährden einige seiner Handlungen ihr Überleben. Viele Bienenvölker sterben, wobei eine alleinige Ursache noch nicht ausgemacht werden konnte. Einzelne Faktoren sind aber bekannt:
- Die moderne Landwirtschaft: Das Nahrungsangebot der Biene wird durch die Reduktion von landwirtschaftlichen Flächen vermindert. Da häufig nur einseitige Nutzpflanzen (bspw. Raps) angebaut werden, haben die Bienen keine abwechslungsreiche Ernährung, was sie anfälliger für Krankheiten macht. Diese Nutzpflanzen blühen auch nur kurz, weshalb die Bienen teils Hunger leiden. Ebenfalls die in der Agrarwirtschaft genutzten Pestizide, haben einen negativen Einfluss auf die Lebensdauer und Fortpflanzung der Insekten.
- Klimawandel: Die Blüten blühen früher, im Winter gibt es längere Wärmeperioden oder plötzliche starke Temperaturabfälle. Das zehrt an den Energievorräten des Insekts.
Folgen des Bienensterbens
Für die Natur
Die westliche Honigbiene bestäubt fast 80% aller Nutz- und Wildpflanzen. Wenn die Bienen komplett aussterben würden, dann ginge weltweit die Artenvielfalt deutlich zurück. Bunte und duftende Blüten gäbe es nur noch wenige, da diese nur durch andere Bestäubungsinsekten (Hummeln, Fliegen, Wildbienen) bestäubt werden würden. Sowohl die Nahrung des Menschen, als auch die von (Nutz-)Tieren würde eingeschränkter. Ohne die Bestäubungsarbeit der Biene müsste der Mensch auf etwa 1/3 der Nutzpflanzen in seiner Ernährung verzichten, vor allem Obst und Gemüse. Durch fehlende gesunde Lebensmittel würden Mensch und Tier anfälliger werden für Krankheiten.
Für die Wirtschaft
Kulturpflanzen wie Kakao, Vanille und Maracuja sind zu 100% auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Ebenfalls die Qualität und der Ertrag der Früchte sinkt um 40-54%, was grosse finanzielle Einbussen bedeuten würden. China ist als Beispiel gut geeignet, da es dort in gewissen Teilen des Landes gar keine Bienen mehr gibt. Hier muss alles vom Menschen von Hand bestäubt werden.
Was kann man dagegen tun?
Jeder einzelne von euch kann einen Beitrag zur Gesunderhaltung und dem Weiterbestehen unserer Bienen leisten. Mit folgenden Pflanzen und Blumen in eurem Garten oder Balkon, könnt ihr Bienen bereits etwas gutes tun: Fächerblume, Margeriten, Sonnenblumen, Lavendel, Kapuzinerkresse, Löwenmäulchen, Verbene, Glockenblume, Kräuter, Erdbeeren oder Wandelröschen.
Allgemein kann man sagen:
- Sorgt für Sortenvielfalt und wählt keine Zierblumen, wie die Geranie aus.
- Versucht sowohl früh, mittel, als auch spät blühende Arten zu pflanzen.
Hoffentlich habt ihr in diesem Artikel einige Dinge mitnehmen können und helft bald selbst mit, etwas gegen das Bienensterben zu tun.