Diabetes mellitus (umgangssprachlich: Zuckerkrankheit oder Diabetes) ist eine weltweit häufig verbreitete Krankheit. Schätzungsweise 425 Millionen Menschen weltweit sind von der Krankheit betroffen, wobei fast die Hälfte dieser Menschen sich ihrer Krankheit noch nicht bewusst sind. Schweizweit sind es etwa 500’000 Personen, also ca. jeder 17. hat Diabetes. Der Weltdiabetestag, am 14. November, ist die weltweit grösste Kampagne zur Aufklärung über Diabetes. Die Kampagne wirft Fragen auf, die für Diabetiker von grosser Bedeutung sind.
Was ist Diabetes?
Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die sich durch einen anhaltend erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) äussert. Dieser erhöhte Blutzuckerspiegel entsteht entweder durch den absoluten Mangel des Hormons Insulin (Typ 1 Diabetes) oder durch eine verminderte Wirkung des Insulins (Typ 2 Diabetes). (Quelle: Diabetes Schweiz). Insulin ist ein Hormon, das der Körper selbst produziert und dank dem er seinen Blutzuckerspiegel selbst regulieren kann.
Diabetes ist heute eine der häufigsten stoffwechselbedingten Erkrankungen, Zahl steigend. Dies liegt zu einem Teil auch am modernen Lebensstil, der oft mit ungesunden Lebensgewohnheiten einhergeht. Diabetes ist besonders tückisch als Krankheit, da man selbst nichts davon spürt. Das führt oft auch dazu, dass man die Diagnose eines Arztes infrage stellt und diese nicht wahrhaben will.
Es gibt 2 Grundtypen des Diabetes mellitus
Typ 1
Dieser Typ ist eine Autoimmunerkrankung und tritt häufig bei Kindern und jungen Personen auf. Diese entsteht, wenn die Zellen der Bauchspeicheldrüse, welche Insulin produzieren, durch das Immunsystem des Körpers angegriffen werden. Der Körper verliert dadurch die Möglichkeit Insulin zu produzieren und kann so den Blutzuckerspiegel nicht mehr ausreichend regulieren. Typ 1-Patienten sind ihr Leben lang auf Insulin-Injektionen angewiesen.
Typ 2
Dieser Typ tritt oft bei älteren Personen und Menschen mit Übergewicht auf. Die Entstehung dieses Typs wird begünstigt durch Erbfaktoren, Übergewicht und Bewegungsmangel. Die Bauchspeicheldrüse der Typ 2-Patienten produziert weiterhin Insulin, jedoch kann der Körper es nicht mehr wirkungsvoll einsetzen, um den Blutzucker in die Körperzellen zu bringen, wo er in Energie umgewandelt wird. Man spricht hier von einer Insulinresistenz. Bei diesem Diabetes-Typ kann man den Blutzuckerspiegel durch eine angepasste Diät, mehr Bewegung und Reduktion des Übergewichts meist schon stark senken. Es kann aber sein, dass dennoch eine medikamentöse Therapie notwendig wird. Mehr als 90% der Menschen mit Diabetes mellitus leiden am Typ 2.
Symptome
Diabetes mellitus Typ 1
Er ist etwas einfacher zu erkennen und wird wesentlich früher diagnostiziert als Diabetes mellitus Typ 2. Diabetes mellitus Typ 1 tritt generell bereits im Kindesalter oder spätestens bei jüngeren Erwachsenen auf. Typische Symptome, welche normalerweise stark ausgeprägt sind, sind:
- Übermässiges Wasserlassen
- grosser Durst
- Gewichtsveränderung
- Müdigkeit, trotz genügend Erholung
- Sehprobleme
- Zahnfleischempfindlichkeit und Rötungen
Diabetes mellitus Typ 2
In einem frühen Stadium des Diabetes mellitus Typ 2 treten kaum äusserliche Symptome auf. Die Diagnose wird häufig erst gestellt, wenn die ersten Komplikationen der Erkrankung (z.B. schlecht verheilende, infektionsanfällige Wunden oder Sehstörungen) auftreten.
Zusätzlich zu den Symptomen ist bei beiden Typen immer auch relevant, ob andere Familienmitglieder ebenfalls von Diabetes mellitus betroffen sind oder waren. Das Risiko, selber Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln ist erhöht, wenn schon andere Familienmitglieder davon betroffen sind.
Auch ohne Symptome kann Diabetes durch die Messung des Blutzuckerspiegels festgestellt werden. So kann man eine frühzeitige Entdeckung und eine unmittelbare Behandlung der Krankheit gewährleisten.
Prävention
Dem Diabetes mellitus Typ 2 kann durch einen gesunden Lebensstil und Bewegung vorgebeugt werden. Das Ändern eines ungesunden Lebensstils hat meist auch einen sehr positiven Einfluss auf die Prävention, ebenso wie die Behandlung von Diabetes. Regelmässige körperliche Aktivität, richtige Ernährung und, falls nötig, Gewichtsreduktion reichen meist aus, um den Blutzucker wieder selbst regulieren zu können. Dank solchen Umstellungen können meist auch die Medikamente reduziert werden.
Seit 1991 gibt es den Weltdiabetestag. Diese Bewegung wurde von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiiert. Der 14. November wurde zum Gedenktag gewählt, da an diesem Tag Friedrich Banting geboren wurde, der 1922 mit Charles Best das Insulin entdeckte.
Der Weltdiabetestag hat zum Ziel
- Plattform zur Förderung ganzjähriger IDF-Aktionen
- Ein globaler Motor für die Förderung der Bedeutung von Massnahmen zur Bekämpfung von Diabetes als ein kritisches globales Gesundheitsproblem sein
Die Kampagne ist mit dem Blue Circle Logo vertreten, das 2007 nach der UN-Entscheidung über Diabetes verabschiedet wurde. Der blaue Kreis ist ein weltweites Symbol für Diabetes. Es markiert die Einheit der weltweiten Diabetesgemeinschaft als Reaktion auf die Diabetes-Epidemie.
Jedes Jahr konzentriert sich die Weltdiabeteskampagne auf ein spezielles Thema, das ein oder mehrere Jahre dauert. Das Thema des Weltdiabetestages 2018-2019 ist Familie und Diabetes.