Dass die Natur teilweise unwirklich erscheinen kann, beweisen die zahlreichen Nationalparks, die sich in Europa befinden. BesserMe präsentiert euch heute zehn Nationalparks in Europa, über die die meisten wahrscheinlich noch nie etwas gehört haben, die aber trotzdem eine Reise wert sind.
Gran Paradiso, Italien
Dieser Nationalpark ist wahrscheinlich eines der ältesten Naturschutzgebiete der Alpen, welchen nichtsdestotrotz viele Touristen umgehen und sich lieber auf den Weg zu den bekannteren, naheliegenden Destinationen, wie zum Beispiel Comer See, Maggiore oder Gardasee machen. Der Sommer ist ideal für Radtouren, der Winter, um Skifahren zu gehen. Die Täler Orco, Soana und Cogne laden zum Erkunden ein, wie auch die vielen Dörfer mit ihren traditionellen Steinhäusern.
Triglav, Slowenien
Der einzige slowenische Nationalpark ist der Triglav-Park, welcher sich im Nordwesten des Landes befindet. Obwohl es einfach ist den Park auch aus Bled, eine kleine Stadt am gleichnamigen See, zu erkunden, ist es noch schöner, im Triglav zu übernachten, um einen noch besseren Eindruck dieser Gegend zu gewinnen.
Der Bohinj-See, welcher unter Touristen nicht so beliebt ist wie Bled, ist ein ruhiger Ort, an dem ihr Unterkünfte in charmanten Holzhäusern buchen könnt. Von hier aus könnt ihr spazieren gehen, Fahrrad fahren sowie ein Kanu oder Tretboot mieten.
Oulanka, Finnland
In Lappland, nahe der finnisch-russischen Grenze, befindet sich der Oulanka Nationalpark, welcher zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist. Die international bekannte Bärenrunde (Karhunkieros Trail) ist eine der beliebtesten in ganz Finnland. Der Wanderweg ist 80 Kilometer lang und dauert bis zu sieben Tage – durch Wälder hindurch und über viele Hängebrücken. In verschiedenen Schutzhütten entlang des Weges kann man kostenlos übernachten.
Der Park wurde 1956 eröffnet und ist berühmt für seine Naturschönheit sowie für seine seltenen Pflanzen. Die rosa-weisse Calipso-Orchidee, ein Markenzeichen des Parks, ist fast nirgendwo anders auf der Welt aufzufinden.
Peneda-Geres, Portugal
In diesem Nationalpark, im Norden Portugals, könnt ihr Garranos frei herumgaloppieren sehen sowie auf den gezähmten, durch die Eichenwäldern und über die Berghänge, reiten. Markierte Wanderwege führen an den interessantesten Punkte des Nationalparks vorbei.
Der meistbesuchte Ort ist Serra de Geres. Solltet ihr euch an einem Freitag, dem 13., im Dorf Montalegre befinden, könnt ihr an einem traditionellen Strassenfest teilnehmen. Dort wird Queimada, ein lokales alkoholisches Heissgetränk aus Grappa, Zitronenschale und Zucker oder Zimt in einem ausgehöhlten Kürbis zubereitet, ausgeschenkt und getrunken.
Sächsische Schweiz, Deutschland
Eine bizarre und eher ungewöhnliche Landschaft zeichnet diese Region im Osten Deutschlands, mit mehr als 700 Bergspitzen und zahlreichen markierten Wanderwegen, aus. Die grösste Attraktion in diesem Nationalpark ist die Bastei, eine Felsformation, die sich 194 Meter über dem Fluss Elba erhebt.
Dieser Park erstreckt sich bis in die benachbarte Tschechische Republik. Der tschechische Teil wird Böhmische Schweiz genannt und ist vor allem für die grösste natürliche Sandsteinfelsbrücke in Europa, Prebischtor, bekannt.
Sarek, Schweden
In Sarek werdet ihr keine markierten Wanderwege, Blockhäuser, Cafés oder andere Menschen zu sehen bekommen. Dort werdet ihr aber in etwa 100 Gletscher und die sechs höchsten Berge Schwedens auffinden. Den Besuchern wird sogar empfohlen das Lesen von Landkarten zu lernen. Die unberührte Landschaft streckt sich auf über 2.000 Quadratkilometer aus und ist deshalb unter erfahrenen Abenteurern sehr beliebt. Ausserdem kann eine Tour mit einem Reiseleiter gebucht werden, welcher euch durch die ‚letzte Wildnis Europas’ führen wird.
Kalkalpen, Österreich
Vier Fünftel des Nationalparks Kalkalpen sind mit Wäldern bedeckt und machen ihn dadurch zur grössten Waldregion im Herzen Europas. Durch die dichten Wälder hindurch, stösst ihr auf Flüsse, Schluchten und auf über 70 Höhlen.
Die Parkverwaltung organisiert Führungen mit fachkundigem Personal, welches euch die verschiedenen Bewohner des Parks, von Eulen bis zu Auerhühnern, zeigen wird. Falls ihr Glück habt, werdet ihr die eindrucksvolle Balz selbst miterleben können.
Rago, Norwegen
Der Rago-Nationalpark liegt im Norden des Landes an der Grenze zu Schweden. Grosse frei liegende Felsbrocken, Steine und steile Berge zeichnen diesen Park aus. Eine der Hauptattraktionen ist der Litverivassfossen-Wasserfall, welcher vom Litlverivatnet fällt.
Port-Cros, Frankreich
Port-Cros ist die kleinste Insel, der Inselgruppe Iles d’Hyeres (Hyerische Inseln), die vor der Côte d’Azur liegt. Die felsige Insel ist nur einen Kilometer breit und drei Kilometer lang. Über die markierten Wanderwege, könnt ihr einen Blick auf das wunderschöne glitzernde Mittelmeer werfen.
Der geschützte Teil erstreckt sich sogar auf bis zu 600 Meter von der Küste, wodurch das Leben im Meer vielfältig ist und wo Taucher einem Unterwasserpfad folgen können. Mit einer Fähre könnt ihr auch die anderen zwei Inseln, Porquerolles und Ile du Levant, entdecken.
Ordesa, Spanien
Der älteste Nationalpark Spaniens bietet die besten Wanderungen auf den Pyrenäen und ist noch immer sehr unbekannt ausserhalb der Landesgrenzen. Er ist vor allem für das Gebirgsmassiv Monte Perdido (3.355 Meter) berühmt.
Die Ausflüge beginnen im Ort Pradera, wo sich zahlreiche Parkplätze befinden und wo ihr auch mit dem Bus, aus dem naheliegenden Torla, anreisen könnt. Der beste Zeitpunkt, um diesen Nationalpark zu besuchen ist Ende Juni und Anfang Juli.
Wir hoffen, dass wir euch wenigstens ein bisschen dazu inspirieren konnten, einen dieser Nationalparks schon bald zu besuchen sowie die Natur und die Ruhe zu geniessen.