Die ketogene Diät ist eine Form der Low Carr-Diät. Sie zeichnet sich durch eine extrem kohlenhydratarme und auch zuckerarme, dafür aber sehr fettreiche Ernährung aus. Durch den Kohlenhydratmangel verändert sich der Stoffwechsel und gerät in die sogenannte Ketose.
Normalerweise gewinnt der Körper seine Energie aus den, mit der Nahrung zugeführten, Kohlenhydraten. Da bei der ketogenen Diät aber kaum Kohlenhydrate aufgenommen werden, muss sich der Körper seine Energie anderweitig beschaffen. Dafür werden die Nahrungsfette in der Leber zu sogenannten Ketonkörpern umgewandelt, die dem Körper nun als Energiequelle dienen. Der Körper braucht aber Zeit, um sich an diesen Prozess zu gewöhnen.
Wie funktioniert es?
Durch den Kohlenhydratmangel verbrennt der Körper vermehrt Fett als Energielieferant. Der Energiebedarf bei der ketogenen Diät wird folgendermassen gedeckt:
- Kohlenhydrate: 10 Prozent
- Proteine: 30 Prozent
- Fette: 60 Prozent
Erlaubt sind folgende Lebensmittel:
- Fleisch: rotes Fleisch, Steak, Schinken, Speck, Hühnchen und Truthahn
- Fettiger Fisch: Lachs, Forelle, Thunfisch und Makrele
- Milchprodukte: Butter, Sahne und Käse (Cheddar, Ziege, Frischkäse, Mozzarella)
- Eier
- Nüsse und Samen: Walnüsse, Mandeln, Kürbiskerne, Leinsamen und Chiasamen
- (kohlenhydratarmes) Gemüse: grünes Gemüse, Tomaten, Zwiebeln und Avocado
- gesunde Öle: natives Olivenöl, Kokosöl und Avocadoöl
- Gewürze: Salz, Pfeffer, Kräuter
- Obst: zuckerarme Obstsorten in geringer Menge wie Beeren
“Verboten sind folgende Lebensmittel:
- Getreide: Pasta, Müsli und Reis
- Hülsenfrüchte, Linsen, Kichererbsen und Bohnen
- Knollen-/Wurzelgemüse: Kartoffeln, Karotten und Pastinaken
- Zuckerhaltiges: Süssigkeiten, Softdrinks, zuckerhaltige Fruchtsäfte und Kuchen
- Obst: zuckerreiche Obstsorten wie Bananen, Äpfel oder Ananas
- Ungesunde Fette: industriell verarbeitetes Pflanzenöl, Mayonnaise
- Fertiggerichte&Gewürzmischungen: enthalten häufig viel Zucker
- Alkohol
- fettarme Diätprodukte
Was ist zu beachten?
Diese Art sich zu ernähren, kann dabei helfen, schnell Gewicht zu verlieren. Menschen, die sich ketogen ernährten, haben teilweise sogar doppelt so viel Gewicht verloren wie andere, die sich nach einem kalorienreduzierten Low Fat-Prinzip ernährten. Die ketogene Diät ist auch effektiver als fettarme Varianten, da sie auf eine hohe Proteinzufuhr setzt. Jedoch sollte das Ziel sein, möglichst langfristig Gewicht zu verlieren und nicht nur auf kurze Zeit.
Vorteile dieser Diät:
Geeignet ist diese Diät eigentlich für jeden, besonders aber für Personen mit Typ-2-Diabetes, Alzheimer oder Epilepsie. Die Zellen von Personen mit dem Typ-2-Diabetes sind fast unempfindlich gegenüber Insulin. Dank der ketogenen Diät, kann diese Resistenz um 75% gesenkt werden und auch das Übergewicht (was häufig ein Auslöser für Typ-2-Diabetes ist) reduziert werden.
Ausserdem beugt die ketogene Ernährung auch Herzerkrankungen, Krebs und Akne vor.
Nachteile dieser Diät
Bislang wurden keine konkreten Nebenwirkungen festgestellt. Lediglich in der Umstellungsphase kann es zu Schlappheit, verstärktem Hungergefühl, Schlafproblemen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Verdauungsproblemen kommen. Diese Beschwerden sind aber nach einigen Tagen ausgestanden.
Eine nur fettreiche Ernährung kann zu Ablagerungen in den Gefässen führen. Daraus erhöht sich wiederum das Schlaganfall- und Herzinfarkt-Risiko. Ebenfalls steigt die Harnsäureproduktion an, was das Risiko einer Gicht-Erkrankung erhöht. Der bekannte “JoJo-Effekt” bleibt auch nach Beendigung der ketogenen Diät nicht aus.
Ebenfalls ist es eine extreme Einschränkung der Lebensqualität, wenn man auf so viele Lebensmittelgruppen verzichten muss.
Beispieltag mit der ketogenen Diät
Hat die ketogene Diät einen therapeutischen oder gesundheitlichen Grund, wird die Entscheidung für die ketogene Diät zusammen mit einem Arzt getroffen. Geht es aber darum, langfristig abzunehmen, sollte eher eine ausgewogene und langfristige Ernährungsumstellung in Kombination mit Sport bevorzugt werden.
Falls ihr euch für eine weitere Diätformen interessiert, haben wir hier für euch die “Paleo Diät – Steinzeiternährung“.