Der Begriff „Paleo“ steht für die Ernährungsweise aus der Zeit des Paläolithikum. Das Paläolithikum ist die „Altsteinzeit“, weshalb die Paleo-Diät auch „Steinzeit-Diät“ genannt wird.
Diese Ernährungsweise orientiert sich an den in der Steinzeit vermeintlich verfügbaren Lebensmitteln: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse, Obst und Nüsse. Auf stark verarbeitete Nahrung (Brot, Fast Food,..) und andere Lebensmittel wie Getreide, Hülsenfrüchte, Zucker oder Milch und Milchprodukte, wird hingegen komplett verzichtet.
Wie funktioniert es?
Erlaubt ist eigentlich alles, was unsere Vorfahren vor tausenden von Jahren schon jagen, sammeln, pflücken und fischen konnten.
Erlaubt sind folgende Lebensmittel:
- Gemüse, Obst (vor allem Beeren), Nüsse und Samen, Fleisch, Fisch, Geflügel und Eier
- Zum Süssen werden Honig oder Ahornsirup verwendet.
- Als „gesunde“ Fette gelten Ghee (geklärte Butter), Kokosöl, Olivenöl, Avocadoöl, Macadamia-, Walnuss- und Sesamöl, Palmöl sowie Speck und Schmalz.
„Verboten“ sind folgenden Lebensmittel:
- Zucker, Zuckerersatz- und Süssstoffe, Agavendicksaft, Süssigkeiten
- Softdrinks, Alkohol, Kaffee
- Getreide und Getreideprodukte wie Gebäck, Kuchen, Nudeln, Couscous und Bulgur, insbesondere aber Weissmehl
- Hülsenfrüchte (auch Erdnüsse und Sojaprodukte)
- Milch und Milchprodukte wie Sahne, Joghurt, Quark und Käse
- Raffinierte Pflanzenöle und -fette
- Zusatzstoffe
- Industriell verarbeitete Lebensmittel wie Wurst- und Fleischwaren
Was ist zu beachten?
Diese Art sich zu ernähren, eignet sich für alle, die eine Ernährungsweise mit viel Fleisch und tierischen Lebensmitteln suchen und bereit sind, viel Geld dafür auszugeben. Personen, die sich nach dem Low Carb-Konzept* ernähren, kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Auch manche Allergiker fahren gut mit dieser Diät, da sie Gluten oder Laktose meiden können.
Brot- und Käsefans werden Mühe haben mit dieser Diät. Das Kochen sollte man ebenfalls etwas beherrschen.
* Low Carb ist eine Ernährungsform, bei der viel Protein und Gemüse gegessen wird, man aber nur eine geringe Kohlenhydrate am Tag zu sich nehmen kann.
Vorteile dieser Diät-Form
Sich weniger von Fast Food und stark verarbeiteten Lebensmitteln zu ernähren, ist eine gute Sache. Ausserdem schult man die eigenen Kochkünste, da man das Essen meist noch zubereiten muss. Diese Art der Ernährung wirkt sich positiv auf den Blutzuckerwert aus und vermindert so das Risiko auf Herzkreislauf-Erkrankungen. Zusätzlich ist diese Diät sättigend, was Heisshungerattacken vorbeugt.
Nachteile dieser Diät-Form
Es ist fraglich, ob die Diät die Bedürfnisse des modernen Menschen, der sehr viel sitzt und sich deutlich weniger bewegt als dazumal, tatsächlich abdeckt, bzw. nicht weit übers Ziel hinausschiesst. Nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung braucht ein Mensch durchschnittlich 0.8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Der hohe Eiweissanteil, den diese Paleo-Diät mit sich bringt, kann auf Dauer zu gesundheitliche Probleme wie Gicht, Nierensteinen und Arteriosklerose führen.
Ausserdem sind sich Wissenschaftler nicht mal sicher, ob Steinzeitmenschen damals wirklich so viel Fleisch assen. Alles in allem ist diese Ernährungsweise recht teuer und ziemlich aufwendig, da man viele „normale“ Lebensmittel (Brot, Milchprodukte) weglassen muss.
Beispieltag mit der Paleo-Diät
- Frühstück: Müsli mit Nüssen und Datteln (ohne die Aromen und mit Wasser oder Kokosmilch zubereitet)
- Mittagessen: Hühnerfilet und Reis mit Kräutern und Zitrone (entfernt die Gewürzmischung und die Suppenbrühe, da diese nicht Paleo sind!)
- Abendessen: Kohlenhydratarme Burrito Bowl (entfernt die Gewürzmischung, die Salsa (könnt ihr durch frische Tomaten und Zwiebeln ersetzen), den Reibkäse und den Quark, da diese nicht Paleo sind!)
Viel Spass beim Ausprobieren!