Das Messen von Zeit und Geschwindigkeit kann euch dabei helfen, euer gewünschtes Ziel zu erreichen, aber kann euch ebenfalls davon abhalten, so gut wie möglich zu laufen. Warum? Weil es dann nur darauf ankommt, das Tempo zu halten.
Bei Läufen kann man oft feststellen, dass sich ein Läufer fantastisch fühlt und auch schneller laufen könnte, aber sein Tempo behält oder langsamer wird, nachdem er auf seine Uhr geschaut hat. Immer mehr Experten behaupten, dass man sich immer mehr auf die Rückmeldung der elektronischen Geräte verlässt, die während dem Laufen verwendet werden.
Das ganze Konzept des ‚nackten’ Laufens kann merkwürdig, sogar alarmierend sein. Immerhin tragen mehr als die Hälfte der Läufer Fitness-Uhren und Geräte, die jeden Schritt, Kilometer und Herzschlag quantifizieren.
Natürlich hat diese Technologie einen grossen Teil unseres aktiven Lebens verbessert, weil dem Alltagsläufer seine Aktivitäten näher gebracht werden und die Motivation dadurch auch steigt. Eine wissenschaftliche Studie hat gezeigt, dass durch das andauernde Tragen einer Uhr während dem Laufen eigentlich eine roboterähnliche Herangehensweise entwickelt wird, was bei der Vorbereitung auf ein Rennen hilfreich sein kann, aber auch die Beziehung zu euren wichtigen inneren Zielen schwächen und sogar die Vorteile des Laufens, wie zum Beispiel Stressbefreiung, untergraben kann.
Vielleicht habt ihr genau jetzt gedacht: „Aber meine Uhr lässt mich schneller laufen, ich schwöre!“ Obwohl dies zutreffen mag, sind sich die meisten Experten einig, dass ihr lernen solltet, eure Bemühungen an die inneren Gefühle und an das Hauptziel anzupassen, weil genau dann der richtige Zauber passiert.
GPS-Uhrendaten können durchaus nützlich sein, besonders für Anfänger, die herausfinden möchten, wie verschiedene Lauftempos auf sie wirken.
Dennoch tragen fortgeschrittene Athleten, die sich auf Rennen vorbereiten, ihre GPS-Uhren verdeckt und schauen während dem Training nicht auf diese. Trainer stimmen auch zu, dass die Daten erst nach dem Rennen betrachtet und analysiert werden sollten. Dieser Zug ermöglicht euch, ohne Hindernisse zu laufen, aber auch euer Training zu optimieren.
Jedes Mal, wenn ihr auf die Uhr schaut, seid ihr eher darauf fokussiert in einer gewissen Zeit eine gewisse Strecke zu laufen, anstatt auf die Erfahrung, die ihr macht. Wenn ihr Geräte ausschaltet oder versteckt, werdet ihr mehr auf das Laufen achten. Dies wird euch auch erleichtern, euch an den ‚Modus’ eurer Umgebung anzupassen, sei es die Stille der Natur oder der Stadthafen.
Es gibt so viele Bereiche im Leben, bei denen Terminfristen eingehalten werden und Ergebnisse geliefert werden müssen. Also, warum sollte man das Laufen auch so behandeln? Konzentriert euch darauf richtig zu atmen und so lange zu laufen, wie euch eure Füsse tragen können.