Über eine Million Menschen alleine in der Schweiz, das heisst jede achte Person, sind Pollenallergiker. Sie reagieren gegen bestimmte Sorten von Pollen und Gräsern oftmals mit Niesattacken und ähnlichen allergischen Symptomen. In diesem Artikel erklären wir euch, was eine Pollenallergie wirklich ist, und geben euch einige Tipps, um die blühende Frühlingszeit trotz Allergie so angenehm wie möglich zu erleben.
Was ist eine Pollenallergie?
In Deutschland, Österreich, dem Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz gibt es über 3500 Sorten von Pflanzen, doch es sind nur ca. 20 Pollenarten, auf welche Allergiker ansprechen. Betroffene Personen reagieren auf das grundsätzlich harmlose Eiweiss, welches in Pollen vorhanden ist. Der Körper reagiert mit der Ausschüttung von Histamin darauf. Histamin ist ein wichtiger Stoff, welcher die Funktion der körpereigenen Abwehr übernimmt. Durch dessen Ausschüttung werden jedoch die Nasenschleimhäute und Augen gereizt und entzünden sich, was wiederum zum bekannten Jucken und Laufen der Nase führt.
Hier könnt ihr lesen, warum durch den Klimawandel die Allergiesaison länger dauert.
Was kann man dagegen tun?
Natürlich solltet ihr dies mit eurem Arzt absprechen. Starke Allergien können schlimmstenfalls bis zu einem asthmatischen Anfall führen. Falls ihr jedoch nur geringfügig unter den Pollen leidet, haben wir euch nachfolgend einige Tipps für den Alltag. Starke Medikamente solltet ihr wirklich nur auf Anraten eures Arztes nehmen, da diese nicht nur eure Reaktion auf Pollen, sondern auch viele eurer Körperfunktionen wie beispielsweise euren Stoffwechsel verlangsamen und herunterfahren.
Regelmässig Haare waschen
In den Haaren sammeln sich Pollen besonders gerne an. Wenn ihr dann am Abend auf euer Kopfkissen liegt, verteilt ihr die Pollen darauf und ihr atmet sie direkt ein. Somit könnt ihr eurem Körper keine Pause und keine Zeit zur Erholung gönnen.
Daher ist es wichtig, dass ihr eure Haare regelmässig wascht. Zur Pollensaison solltet ihr dies jeweils am Abend vor dem ins Bett gehen machen. So könnt ihr alle Pollen des Tages abwaschen. Für alle diejenigen von euch, die nicht jeden Tag Haare waschen wollen, empfehlen wir, die Haare zum Schlafen gehen in eine Art Turban zu stecken. Ebenfalls kann es ratsam sein, die Haare am zweiten Tag zu einem Pony oder ähnlichem zusammenzubinden, da sie euch somit nicht in das Gesicht fallen und euch wortwörtlich Pollen unter die Nase reiben können.
Strassenkleidung ablegen
Macht aus eurem zu Hause einen vor Pollen sicheren Ort. Dazu gehört es auch, dass ihr die Kleider, welche ihr draussen im Freien anhabt, zu Hause auszieht. Ansonsten verschleppt ihr die Pollen auf euer Sofa etc. Es ist doch sowieso am gemütlichsten, sich nach der Arbeit in eine Jogginghose zu werfen. Achtet nur darauf, dass ihr eure Kleider (drinnen und draussen) nicht auf den gleichen Haufen werft, sonst ist die ganze Mühe umsonst.
Ebenfalls solltet ihr eure frisch gewaschene Kleidung nicht im freien trocknen lassen.
Stosslüften
Versucht auf langes Lüften zu verzichten. Macht die Fenster nur kurz auf. Das Gleiche gilt beim Autofahren. Muss das Fenster wirklich offen sein? Und muss die Lüftung laufen? Ihr könnt euch auch spezielle Filter für die Lüftung im Auto kaufen. Dasselbe gilt auch für eure Fenster zu Hause. So wie es Mückengitter gibt, gibt es auch Pollengitter. Am besten informiert ihr euch bei einem Fachgeschäft darüber.
Eine Salzlampe kann euch ebenfalls dabei helfen, die Luft zu filtern. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Artikel.
Pollenradar
Es gibt verschiedene Websites und Apps, auf welchen ihr euch informieren könnt, wo gerade welche Pollen Hochsaison haben. Um den grösstmöglichen Nutzen daraus zu ziehen, lohnt es sich, einen Allergietest beim Hautarzt machen zu lassen. Dabei wird getestet, auf welche Sorten von Pollen ihr allergisch seid. Dazu werdet ihr mit einer kleinen Nadel in den Arm gepikst, auf welcher beispielsweise Birkenpollen sind. Je nachdem wie umfänglich ihr den Test macht, werdet ihr etwa 20 mal gestochen. Nach ca. 20 Minuten kann der Arzt dann ablesen, wo eure Haut am meisten reagiert hat, und wo es euch am stärksten juckt. Mit dieser Erkenntnis könnt ihr gezielt diejenigen Pollen vermeiden, auf welche ihr stark reagiert.
Hier haben wir euch die häufigsten Auslöser einer Allergie aufgelistet:
- Hasel
- Erle
- Esche
- Birke
- Hagebuche
- Eiche
- Gräser
- Kräuter
Versucht eure Outdoor-Aktivitäten an die Pollensituation anzupassen. Wenn es also nicht sein muss, macht eure Sporteinheit nicht im Freien. Falls ihr trotzdem hinausgeht, kann es helfen, eine Sonnenbrille zu tragen. Bei windigem Wetter solltet ihr euch überlegen, ob ihr euren Wochenendausflug nicht lieber in ein Museum verschieben wollt, als draussen etwas zu unternehmen.
Wir wünschen euch trotz Pollen einen tollen Start in den Frühling und sind gespannt auf eure Tipps und Tricks.