Der Herbst ist da und damit die Jahreszeit der Lieblingsleckereien vieler Menschen – Kastanien. Der Geruch von gerösteten Kastanien, der sich auf der Strasse ausbreitet, ist uns allen bekannt. Aber kennt ihr auch wirklich alle gesundheitlichen Vorteile der Kastanie?
Sie gehört zur Gruppe der Nüsse, enthält aber im Gegensatz zu Walnüssen, Mandeln und Haselnüssen weniger Fett, einen hohen Anteil an Stärke und Vitamin C. Sie hat einen leicht süssen Geschmack und wird häufig zum Kochen verwendet. Kastanienmehl, aus dem Brot und Gebäck hergestellt werden, ist auch in Reformhäusern erhältlich.
Es sind verschiedene Arten von Kastanien bekannt, die jedoch im Allgemeinen in einheimische und wilde unterteilt sind. Die einheimischen sind essbar. Die wilde Kastanie, die leider nicht essbar ist, besitzt dafür medizinische Eigenschaften.
Sie wird am häufigsten als Hilfsmittel bei Krampfadern erwähnt, und ihre Extrakte werden zur Herstellung von medizinischen Gemischen verwendet.
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Auswahl, Lagerung und Nährwert
Kastanien sind von Oktober bis März erhältlich. Wählt beim Kauf von Kastanien grössere Früchte, die glänzend und ohne Löcher in der Schale sind. Da Kastanien zur Gruppe der Nüsse gehören, sollte besonders auf ihre Lagerung geachtet werden. Sie sind anfällig für Oxidation, wenn Fette mit Feuchtigkeit und Luft in Kontakt kommen.
Beim Kauf von Kastanien in der Schale ist es notwendig, das Gewicht zu spüren und die von Schimmel betroffenen Kastaniennüsse zu entfernen. Sie sollten im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von zwei Wochen verbraucht werden.
Kastanien sind ein Lebensmittel mit einem etwas höheren Energiewert, da 100 Gramm geröstete Kastanien etwa 245 kcal enthalten. Obwohl die Kastanienfrucht sehr nahrhaft ist, ist sie ziemlich schwer zu verdauen. Interessanterweise enthalten geröstete Kastanien mehr Vitamine und mehr Mineralien.
In Bezug auf die Nährstoffzusammensetzung ähneln Kastanien braunem Reis und sind eine ausgezeichnete Quelle für Mineralien, die wir in sehr geringen Mengen benötigen. Proteine sind nicht ihre Stärke, aber sie sind sehr stark an Stärke, so dass aus diesen Früchten Mehl hergestellt werden kann.
Die Kastanie ist die einzige Nuss, die Vitamin C enthält und eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin B6 ist. Sie sind auch eine gute Quelle für Kalium, Folsäure und Ballaststoffe, die für das reibungslose Funktionieren des Verdauungssystems erforderlich sind.
Kastanie als Medizin
Sättigt schnell – Aufgrund des hohen Gehalts an Pflanzenfasern und komplexen Kohlenhydraten verursacht Kastanie schnell ein Sättigungsgefühl. Dies ist natürlich bei der Gewichtskontrolle wünschenswert.
Gut für Zähne und Knochen – Aufgrund der Kombination von Kalzium, Phosphor und Magnesium hat sie einen aussergewöhnlichen Einfluss auf die Gesundheit von Knochen und Zähnen.
Stimuliert die Funktionen des Nervensystems – Reich an Mineralien und B-Vitaminen, fördert die Kastanie die Gesundheit des Nervensystems und beugt neurologischen Veränderungen und Krankheiten vor.
Nützlich bei der Ernährung von Diabetikern – Aufgrund der langsamen Aufnahme von Kohlenhydraten und des plötzlichen Anstiegs des Insulins im Blut ist sie bei der Ernährung von Diabetikern nützlich.
Sie enthält alle essenziellen Aminosäuren – Dies ist besonders wichtig für Menschen, die sich vegan ernähren, ältere Menschen und Sportler.
Kastanienmehl ist ein glutenfreies Lebensmittel – Dies macht es ideal für die Ernährung von Menschen mit Zöliakie und Menschen, die in unterschiedlichem Masse empfindlich auf Gluten reagieren.
Kastanie ist gut im Kampf gegen Anämie – Sie ist reich an Eisen und hilft in Kombination mit etwas frischem Obst (aufgrund von Vitamin C) bei Anämie und Müdigkeit.
Kastanie hat eine kardio-abschirmende Wirkung – Durch den Gehalt an guten Fetten und einen guten Anteil an Omega-3- und 6-Fettsäuren schützen Kastanien das Herz.
Gut für Menschen mit hohem Blutdruck – Aufgrund des geringen Gehalts an Natrium und Kalium eignet sie sich hervorragend für die Ernährung von Menschen mit Bluthochdruck. Aufgrund ihrer harntreibenden Wirkung eignet sie sich für Menschen, die Wasser im Körper behalten.
Erhält das Darmsystem und die Immunität – Reich an Pflanzenfasern, ermöglicht sie eine gute Funktion des Darmsystems, einen guten Zustand der Bakterienflora, beugt Verstopfung und Darmstörungen vor, die sich zusammen positiv auf die Immunität auswirken.
Kastanienblatt-Tee – ist ein bekanntes Volksheilmittel gegen Atemprobleme wie Bronchitis und Asthma. Bereitet euch den Tee zu, indem ihr eine Handvoll frische Blätter oder eine halbe Handvoll getrocknete Kastanienblätter auf einen halben Liter heisses Wasser gebt und stehen lasst. Ihr könnt drei Tassen pro Tag trinken. Den Tee könnt ihr auch gegen Erkältungen und Halsschmerzen gurgeln.
Kastanienhonig – sehr gesund und verbessert die Durchblutung, schützt die Leber, hilft bei Gastritis, Anämie und körperlicher und geistiger Erschöpfung. Dieses Arzneimittel hat eine ausgeprägte entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung.
Gekochte Früchte – reinigen das Blut, helfen insbesondere bei überschüssiger Harnsäure und werden bei Gicht und Rheuma empfohlen.
Kochen mit Kastanien
Die gastronomische Anwendung geht weit über das Geniessen gekochter oder gerösteter Kastanien hinaus. Ihr könnt aus Kastanien beispielsweise eine köstliche Sahnesuppe machen oder das bekannte Kastanienpüree, das wir euch bereits vorgestellt haben.
Wir haben ein weiteres perfektes Rezept für eine Suppe gefunden, in die wir neben Kastanien auch Wurzelgemüse geben.
Kastanien-Wurzel-Gemüsesuppe
Zutaten:
- 3 Esslöffel Öl eurer Wahl
- 1 Karotte
- 1 Sellerieknolle
- 1 gehackte Zwiebel
- 6 Tassen Gemüsebrühe
- 1/4 Tasse gehackte frische Petersilie
- 1/4 Teelöffel Nelken
- 2 Lorbeerblätter
- ein halbes Pfund geschälte geröstete Kastanien
- 1/4 Tasse ungesüsste Sojamilch
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Karotten, Sellerie und Zwiebel acht bis 10 Minuten köcheln lassen. Fügt die Gemüsebrühe hinzu und mischt gut. Fügt Nelke, Lorbeerblatt und Kastanien hinzu. Lasst das Ganze für circa 30 Minuten kochen.
Dann püriert ihr die Brühe, fügt die Sojamilch hinzu und lasst es erneut aufkochen. Schmeckt mit Salz und Pfeffer ab und serviert die herbstliche Suppe mit frischer Petersilie.
Kastanien-, Orangen- und Mandarinensalat
Zutaten:
- 700 Gramm geschnittene gekochte Kastanien
- 250 Gramm geschnittene Mandarinen und Orangen
- ¼ Tassen Sojasauce
- 1-2 Teelöffel Ahorn oder Agavensirup
- 2 Teelöffel Limetten- oder Zitronensaft
- Granatapfelkerne oder Mandelblätter zur Dekoration
Zubereitung:
Mischt die Sojasauce und den Agavensirup mit Limettensaft. Zu den anderen Zutaten hinzufügen und gut mischen. Fügt bei Bedarf mehr Mandarinen oder Saft hinzu. In Gläsern servieren. Ihr könnt den Salat mit Granatapfelkernen oder Mandelblättern dekorieren.
Tortellini mit Kastanien mit Kürbispüree
Zutaten:
Tortellini-Teig:
- 250 g Mehl
- 8 Eigelb
- Esslöffel Olivenöl
- ein halber Teelöffel Salz
Füllung:
- 300 g gerösteter Kürbis ohne Schale und Samen
- 100 g Kastanien (einfach gekocht oder blanchiert)
- 100 g Parmesan
- Salz und Pfeffer nach Bedarf
Kürbispüree:
- 200 g gerösteter Kürbis
- 100 g Butter
- Zimt
Anrichten:
- Butter
- Thymian
- Parmesan nach Wunsch
Zubereitung:
Nehmt zuerst einen Kürbis, reinigt ihn von Samen und wascht ihn, aber lasst die Schale dran. Wickelt ihn in Aluminiumfolie und backt ihn etwa eine Stunde lang bei 180 Grad. Bis der Kürbis fertig ist, könnt ihr den für Tortellini benötigte Teig herstellen.
Nehmt das Mehl und streut es auf die Arbeitsfläche, so dass eine “Schüssel” entsteht. Eier, Salz und Olivenöl mischen und mit dem Mehl vermengen. Macht mit euren Händen eine homogene Mischung, die ihr in eine transparente Folie einwickelt und zum Stehen in den Kühlschrank stellt. Eine halbe Stunde ist genug, aber es ist am besten, wenn ihr Zeit habt, den Teig über Nacht im Kühlschrank aufzubewahren.
Jetzt könnt ihr die Füllung machen. Den Kürbis schälen, zerkleinern. Die Kastanien in kleinere Stücke schneiden und zum Kürbis geben. Fügt den geriebenen Parmesan hinzu, um eine cremige Füllung zu erhalten. Mit Folie abdecken und in den Kühlschrank stellen.
Ihr werdet die andere Hälfte des Kürbisses als Püree verwenden, das die Basis für die Tortellini bildet. Den gerösteten Kürbis in eine heisse Pfanne geben, Butter, etwas Salz und Zimt hinzufügen. Mischt dies alles und in wenigen Minuten ist das Püree fertig.
Nehmt nun den Teig aus dem Kühlschrank und rollt ihn so dünn wie möglich aus. Nehmt eine runde Form oder ein Glas und stecht Kreise aus. Nehmt eine kleine Menge Füllung und platziert sie in der Mitte des Kreises. Verteilt ein wenig Wasser am Rand des Kreises und falte ihn dann.
Drückt beide Seiten gut an, um einen Halbmond zu erhalten. Gebt die Teigtaschen in kochendes Wasser und gart sie für 2-3 Minuten.
Am Ende einfach die Butter schmelzen, den Thymian hinzufügen und bei schwacher Hitze umrühren. Wenn die Tortellini gekocht sind, legt ihr sie einige Sekunden lang in die Pfanne, um den Geruch zu bekommen.
Geröstete Kastanien
Kastanien selbst zu rösten ist nicht so schwer, wie viele denken. Es reicht aus, jede Kastanie einzeln mit einem Messer über die Breite zu schneiden, damit sie nicht im Ofen reisst oder auseinander fällt. Wenn die Kastanien gekocht sind, legt ihr sie auf einen Teller, bedeckt sie mit einem Tuch und lasst sie etwa 5 Minuten lang stehen. Dadurch lassen sie sich einfacher schälen.
Wir hoffen, dass diese Fakten, Tipps und Rezepte euch dazu inspirieren, Kastanien in euer Tagesmenü aufzunehmen, und dass ihr dieses Essen während der Saison in vollem Umfang nutzen könnt.